Knirpse verstehen

Früher nannte man die 2-6 Jährigen Kleinkinder. Die Benennung richtete sich nach ihrer Grösse, ihrer Reife, ihrer Entwicklung.
Heute richtet sich die Bezeichnung nach der 'Tätigkeit'/dem 'Aufenthaltsort' - oft z.B. Kita-Kinder, Vorschulkinder u.s.w.

Die Bennenung nach der Örtlichkeit birgt jedoch ein wesentliches Missverständnis:
Anstatt einer Aussage über die Reife zu machen, und damit der Fähigkeiten, die ein Kind HAT (ja über haupt haben kann oder eben nicht in diesem Alter), werden Erwartung geschürt, die den theoretischen Stand der Fähigkeiten fordert.
Dies kollidiert leider allzuoft mit der überhaupt möglichen Entwicklung und hat ungute Folgen bezüglich den Erwartungen, die wir heute an Kinder und junge Menschen haben.


 

Missverständliche Erwartungen

Obwohl die Erwartungen an Kinder von der Gesellschaft heute so üblich sind, bleiben die Grundbedürfnisse für ganzheitliche gesunde Entwicklung, Reife orientiert und richtet sich nicht danach, wo man sich (nach, wechselnder, gesellschaflticher Einteilung), aufhält sondern wie man sich bisher in seinem Leben entwickeln konnte.


Grundbedürfnisse für Entwicklung richten sich nach der Reife.

Es sind dies neben den rein körperlichen Bedürfnissen als erstes: Wärme im physischen und psychischen Sinn, das Gefühl von Sicherheit, Geborgen- und Willkommensein, Annerkennung und Wertschätzung.

Direkte Erfüllung von Bedürfnissen durch neurologische Bedingungen

Gerade bei Kleinkindern sind diese Bedürfnisse sehr ausgeprägt, weil sie (noch) über keine anderen Fähigkeiten verfügen, die das Fehlen z.B. des Gefühls Sicherheit, ausgleichen könnte. Neurologisch bedingt, sind sie auf direkte Erfüllung ihre Bedürfnisse und Hilfe von aussen zur Ausgleichung angewiesen. Das Hirn kann nicht 'über den Verstand' arbeiten, es 'versteht' (noch) nicht, dass die Mutter jetzt gerade für die Familie den Unterhalt mitverdient und nicht gleichzeitig bei Kind sein kann, die Nacht vorübergeht und die Monster unter dem Bett, rein logisch betrachtet, 'Luft' sind oder das jüngere Geschwister das Spielzeug nicht absichtlich zerstört hat.

Dazu benötigt ein Mensch eine gewisse Reife, gewisse entwickelte 'Regionen' im Hirn. Diese entwickeln sich zwar ganz automatisch, aber nur wenn auch die Bedingungen für die vorher erwähnten Grundbedürfnisse gegeben sind. So wie eine Pflanze automatisch wächst, aber nur, wenn der Boden in der sie wachsen soll, genügend Nährstoffe hat und der Standort über bestimmte Licht- und Luftverhältnisse verfügt. 

Das Gefühl nach Sicherheit stellt die Basis dar.

Wer sich sicher fühlt, wird den Kopf wenden, den Blick schweifen lassen, aufnehmen was er sieht und es auswerten, ggf. für eigene Ideen verwerten, sprich, sich entwickeln. Die ständige Suche nach Sicherheit belegt Energie, welche dann für die Entwicklung fehlt: Es entstehen Entwicklungsblockaden.